Montag, 20. Juni 2011

Die Veränderung des Software-Markts durch Cloud Computing: Chancen für Anbieter von Unternehmenssoftware

Wer sich die Marktzahlen zur Entwicklung des Software-as-a-Service-Marktes (SaaS) anschaut, sieht eine wachsende Nachfrage nach SaaS-Angeboten. Analysten prognostizieren bereits, dass in wenigen Jahren ein Drittel der Unternehmenssoftware als SaaS ausgeliefert wird. Dies hat gute Gründe, denn nicht nur für den Nutzer bieten sich deutliche Vorteile, seine Investitionskosten durch den Einsatz von SaaS-Lösungen zu reduzieren, auch der Anbieter hat die Möglichkeit, seine Wertschöpfungskette zu verbessern. Was bedeutet das für den Anbieter von Unternehmenssoftware?

  1. SaaS verändert das klassische Lizenzmodell hin zu flexibleren und neuen Geschäftsmodellen.
  2. SaaS vereinfacht neue Formen der Kundenbindung.
  3. SaaS ermöglicht die Lieferung der Anwendung als einen Dienst über das Internet und die einfache Ansprache von neuen auch internationalen Kunden.
  4. SaaS reduziert die Kompatibilitätsprobleme und den Aufwand eines unübersichtlichen Release- sowie Support-Managements.
  5. SaaS bietet die Möglichkeit kosteneffizienter und nachfrage-orientiert zu arbeiten.
  6. SaaS erlaubt interaktiver mit seinen Kunden zu werden, ist besser über die Kundenzufriedenheit informiert und kann auf Veränderungen reagieren.

SaaS bietet riesige Chancen. Aber nicht überall, wo Cloud Computing draufsteht, wird es einem auch geliefert. Es kommt auf die richtige Umsetzung an. Im Interesse des Anbieters sollte die Anwendung standardisierter, modularer und service-orientierter entwickelt werden. Damit Kostenvorteile eines cloud-basierten Angebots realisiert werden können, muss auf die Implementierung einer multi-mandatenfähigen Software sowie die Möglichkeiten des Infrastruktur Ressourcen-Pooling geachtet werden, damit Grenzkosten reduziert werden können. Letztendlich wird die Entwicklung eines passenden Cloud-Geschäftsmodells über den Erfolg mitentscheiden.

Attraktiv ist SaaS somit aus verschiedenen Gründen:

  • Finanzielle Vorteile: SaaS wird als multimandantenfähiger Dienst entwickelt und ermöglicht bei einheitlichem Patch-Level geringere Entwicklungs- und Wartungskosten. Durch den gehosteten Betrieb lassen sich zudem einheitliche Service Level anbieten. Passende Businessmodelle generieren regelmäßige Zahlungsströme.
  • Benutzerfreundlichkeit: Der Wegfall der Installation auf unterschiedlichen Client-Geräten verringert die Probleme im Betrieb, bei der Bedienung und der Fehlersuche. SaaS führt zu einer kontinuierlichen Kommunikation mit Kunden.
  • Betriebszeit: Server-Applikationen werden in hochverfügbaren Rechenzentren gehostet und reduzieren dadurch die Auswirkungen von Strom- und Internet-Ausfällen auf ein Minimum. SaaS-Anwendungen erlauben zudem eine optimierte Auslastung der RZ-Infrastruktur.
  • Schnelleres Time-to-Market: Cloud- und SaaS-Dienste können mit Automatisierungs-Servicemodulen schnell auf den Markt gebracht werden. Der Vertrieb wird einfacher, da Zwischenhändler reduziert werden können. SaaS bietet Möglichkeiten zur Erweiterung des eigenen Leistungsportfolios.
  • Zugriff von überall — Eine Internationalisierung des Service ist mit geringem Mehraufwand realisierbar und ermöglicht die Erschließung wesentlich größerer Märkte.

Durch die Veränderung der Kundenbindung werden zukünftig weniger die Individualisierung der Anwendung als vielmehr die Attribute Einfachheit, Vertrauen, Sicherheit und Integration im Vordergrund stehen. Eine Prognose möchte ich an dieser Stelle auch noch wagen: Das klassische Software-Lizenzmodell wird in wenigen Jahren ausgedient haben. Nicht umsonst wurde der SaaS Pionier SalesForce.com die Nummer 4 auf der Fortune Liste der „100 Fastest-Growing Companies“.

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